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* 60 Jahre – Der Schatz im Silbersee *
* * * Das Abenteuer mit dem alles begann * * *
* 10 Jahre – Winnetou-Feste mit Ullitou *

Ullitou´s
Silbersee Abenteuer – Tour

vom
10.09. – 17.09.2022
in Plitvice / Kroatien
im Hotel Jezero

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Neugierig geworden? Dann klick doch bitte in das Fest – Fotoalbum …
Mein Fest – Tagebuch:
Was einst vor 10 Jahren als ein einmaliger Event in Kroatien geplant war,
feierte dieses Jahr 10 jähriges Jubiläum.
10 Jahre sind eine lange Zeit – für einen Veranstalter länger als für einen Besucher.
Was durften wir in all den Jahren erleben!
Freundschaften wurden länderübergreifend geschlossen.
Am Anfang wurde ich ermuntert weiter zu machen.
Jahre später gab man mir den Rat aufzuhören, um auf dem Höhepunkt abzutreten.
Die Kunst ist es, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen und der war in diesem Jahr noch nicht da!
Es galt an Marie zu gedenken
und dann sollte im Nationalpark Plitvice ´´Winnetou-Geschichte´´ geschrieben werden …
Aber alles schön der Reihe nach.
Erstmalig hatten wir unser Quartier für dieses Jahr im Hotel Jezero im Nationalpark Plitvice.
Für unseren Sektempfang hatte ich eine Uferstelle des Jezero Kozjak ausgesucht.
Ich hatte die Genehmigung von der Parkverwaltung, dass ich das Ufer ´´dekorieren´´ durfte.
Mit den Damen vom Kupaliste Bistro hatte ich vereinbart die Getränke zu ordern.
Um 15 Uhr machte ich mich auf den Weg, um die besagte Stelle aufzusuchen.
Ich hatte mir vom Hotel eine Sackkarre ausgeliehen, um all die Sachen zum Ufer zu fahren.
Zusätzlich wurde ich von 8 Gästen beim Tragen unterstützt – 1000 Dank dafür!!!
Am Kassenhäuschen hatte man natürlich keine Ahnung von meiner Aktion, obwohl angeblich alle informiert waren.
Aber ich hatte mir zum Glück alle Bestätigungs-Mails für die ganze Woche ausgedruckt.
Natürlich erweckten wir Aufsehen mit all den Sachen, die wir bei uns hatten.
Schließlich durften wir passieren und auch den Weg mit all seinen Stufen bewältigten wir.
Wir erreichten die Wiese und breiteten uns schon mal aus. Wir zogen die Blicke auf uns …
Ich hatte 3 Kindertipis aus den 60 /70 er Jahren mit, die wir am Ufer aufstellten.
Davor standen die DIN A1 Filmplakate aus den Jahren 1962 / 1962 / 1964 / 1975 – alles ORIGINALE!
Zusätzlich waren in einem Rahmen die ganzen jugoslawischen Aushangsfotos.
In einem weiteren Rahmen waren noch andere Filmplakate / Poster.
Helmut hatte eine verkleinerte Kopie eines Kino-Außenbanners vom SiS mit.
Adelheid hatte eine Kopie des originalen Drehplans von der SiS rahmen lassen.
So konnten wir sehen, dass wir an einigen Tagen (fast) genau auf den Tag nach 60 Jahren vor Ort waren
(verbranntes Utahdorf, Schatzhöhle, Grobnik Polje, El Doro und Tulsa).
In der Mitte stand das aktuelle Veranstaltungsplakat.
Zusätzlich hatte ich dieses Jahr noch ein Jubiläumsplakat mit.
Von Hella hatte ich mir die Genehmigung geholt, eine Pierre-Widmung mit darauf zu drucken.
Nach meiner Begrüßungsrede stießen wir auf eine schöne harmonische Woche an.
Wir unterhielten uns und machten Gruppenfotos.
Allmählich verdunkelte sich der Himmel und das Wasser kräuselte sich. Schlagartig kam eine heftige Windböe und wirbelte alles umher.
Jeder schnappte sich ein Stück und brachte es im Bistro in Sicherheit. Dort sortierte ich meine Sachen und wir verpackten alles.
Auf dem See waren jetzt richtige Wellen und das erste Herbstlaub wirbelte durch die Luft.
Einige Gäste schafften es nicht rechtzeitig zum Sektempfang.
Von Ihnen hörten wir später, dass 10km vor Plitvice die Straßen weiß voller Hagelkörner waren. So gesehen, hatten wir ja noch Glück gehabt.
Nach 10 Minuten war der Spuk vorbei und wir gingen nochmals an Ufer.
Dort genossen wir dann noch – einige private gute Tropfen.
Danach machten wir uns langsam auf den Weg zum Hotel zurück. Die frische Luft machte hungrig und wir freuten uns auf das Abendessen.
Den Abend verbrachten wir zusammen im Bar-Raum. Es gab viel zu erzählen …
Als ich ins Bett ging, hörte ich, dass es heftig regnete …
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… als ich aufwachte regnete es immer noch.
Nach dem Frühstück versammelten wir uns vor dem Hotel.
Für heute standen alle Drehorte (SiS / W3) außerhalb des Nationalparks auf dem Programm.
Um 9 Uhr kam der Bus und es regnete, aber 10 Minuten später hörte der Regen auf.
Zuerst fuhren wir zur Schlußszene von SiS.
Teilweise fuhren wir durch ´´Wattewolken´´, die von den Seen aufstiegen. Mit jeder Minute wurde das Wetter besser.
2012 weigerte sich der Busfahrer über die Holzbrücke am großen Wasserfall zu fahren.
Diesmal gab es keine Probleme und nach 10 Jahren konnte ich doch noch die Schlußszene zeigen.
Mir fiel auf, dass es die Strommasten mit dem Stromkabel nicht mehr gab.
Die Wiese sah viel ´´freier´´ aus, als in den vergangenen Jahren.
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Von dort spazierten wir durch den Ort Etno Garden zum nächsten Drehort.
In all den Jahren wollte ich die Stelle suchen, aber es hatte sich nie ergeben.
Umso dankbarer bin ich, dass Werner uns diesen Drehort zeigen konnte.
Es sind Reitszenen am Bach, die nur kurze Sequenzen im Film sind.
Hier gab es noch keine Touristen und wir genossen diese wunderschöne Stelle.
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Danach suchten wir die Wiese mit dem künstlichen Felsen (SiS) bzw. die Iltschiwiese (W3) auf.
Ich war schon gute 10 Jahre nicht mehr da gewesen und die Natur war förmlich explodiert.
Die Wiese war von Farmen und Gestrüpp stark bewachsen. Die Farne gingen einem teilweise bis zum Kinn.
Es fiel natürlich schwer, jemanden der noch nie hier war, davon zu überzeugen, dass wir wirklich richtig waren.
Mit Bernhardt, Norbert, Robert und Werner (alphabetisch sortiert) waren ja noch weitere Drehortscouts dabei.
Wir suchten die Mulde, wo der Felsen stand und das Lagerfeuer war.
In der Zwischenzeit hatte Robert den Felsen gesucht, vor dem der Große Wolf auf seinem Schimmel sitzend mit Old Shatterhand spricht.
Dieser Felsen überzeugte alle Gäste.
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Danach fuhren wir zum Mittagessen nach Grabovac in das Café / Restaurant Plitvice Resort.
Es schmeckte und wir hatten viel Spaß. Die Stimmung war an allen Tischen euphorisch und auch von Tisch zu Tisch übergreifend.
Schließlich ging es weiter mit dem Nachmittagsprogramm.
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Der erste Punkt war der Wächter aus W3 (Einfahrt Guesthouse Sven), der fast am Straßenrand sitzt mit dem Wasserfall im Hintergrund.
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Der nächste Punkt war etwas problematisch dem Busfahrer zu erklären. Ich sagte Ihm, unser nächstes Ziel wäre bei seinem Firmenparkplatz.
Er schaute mich ungläubig an und ich versuchte es Ihm nochmals zu erklären. Seine Augen wurden immer größer … Was wollen Touristen bei seiner Firma?
Ich holte Roman, der es Ihm kroatisch sagte, aber die Augen blieben immer noch groß.
Zwischen der Busfirma und unserem nächsten Drehort sind nur 50m Luftlinie.
Es ist die Stelle wo Castlepool den ´´Geier´´ vom Himmel schießt.
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Von dort sind es ja nur paar Meter zu Pierre´s allersten Drehtag, wie er aus dem Krater reitet, hinter dem Stein hervorschaut und Castlepool beobachtet.
Vor 10 Jahren war die Sensation, dass wir den Stein gefunden und den Gästen präsentiert hatten.
Nachdem jetzt aber bekannt ist, dass dies Pierre´s 1. Drehort / tag war, wurde dies anlässlich der 60 Jahre richtig genossen.
Schließlich schlüpfte ich ins Kostüm – mit neuem Stirnband, neuer Kette, neuer Messerscheide und mit der typischen Haarsträhne aus SiS.
Ein großes Lob an Marlies, die wie immer meine Haare frisierte und die Strähne richtig gekonnt drapierte.
Welcher Winnetou kann schon sagen, er hätte einen eigenen Frisör vor Ort …
Es wurden Bilder mit dem Stein und mir gemacht.
Schließlich entstand auch ein kleines Video, wie ich aus dem Krater komme, mich anschleiche, hinter dem Felsen liege und Castlepool beobachte.
Dann hatte Helmut noch ein Bild vom Felsen mit, welches eine wilde Diskussion auslöste.
Manche sagten es wäre gar nicht der Stein, andere sagten, es läge an der Perspektive.
Es war wirklich amüsant.
Aber dann mußte ich in Position und wurde ständig korrigiert – nach vorne, nach hinten, nach rechts, nach links, höher, tiefer, Bein mehr anwinkeln, Bein mehr strecken, Silberbüchse näher an den Körper, mit dem Kinn fast ins Gras usw.
Wir wollten schon abbrechen, da jeder eine andere Meinung hatte …
Schließlich setzten wir Robert als mein Lichtdouble ein, der mit Begeisterung alles über sich ergehen ließ.
Als man die richtige Position und Kamerawinkel hatte, legte ich mich zum Finale hin. Es hatte sich gelohnt – wir haben es geschafft dieses Bild nachzustellen.
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Abschließend fuhren wir zum Utahdorf und stellten fest, dass man jetzt noch weniger sieht, da die Bäume ja weitergewachsen sind.
Ein Flug mit der Drohne brachte noch keine weiteren Erkenntnisse.
Nach so vielen schönen Eindrücken machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel.
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Bei Regen hatten wir es verlassen, mit schönstem Sonnenschein kehrten wir zurück. Dort genossen wir auf der Sonnenterrasse ein erfrischendes Getränk.
Wir hatten den Tag tatsächlich bei herrlichstem Sonnenschein im Winnetou-Land verbracht.
Nach dem Abendessen versammelten wir uns an der Bar und es gab viel zu erzählen …
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Mit Vogelgezwitscher und Sonnenstrahlen, die durch die Bäume in mein Zimmer strahlten, wachte ich auf.
Was will man mehr als Urlauber?
Wir waren die einzige Reisegruppe, die Tischreservierungen hatte und das mit roten Servietten.
Nach dem Frühstück ging es ausnahmsweise schon um 8:30 los.
Wir fuhren in Richtung Norden. Unser Ziel war Grobnik Polje bei Rijeka.
Die Fahrt zog sich doch etwas länger hin, als wir gedacht hatten, obwohl es km mäßig fast die gleiche Distanz wie nach Starigrad ist.
Kurz vor der Autobahnabfahrt kamen wir am Kamenjak vorbei.
Wir konnten den Gipfel sehen, wo Winnetou und Ribanna Abschied nehmen.
Schöne Erinnerungen vom letzten Jahr kamen hoch …
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In Grobnik Polje angekommen, war unser erstes Ziel ´´Der Rauch des Todes´´.
Auf einer kleinen Seitenwiese standen damals die niedergebrannten Tipis.
Eine letzte Pappel von damals stand noch nach 60 Jahren.
Mit ihr machten wir dort ein Gruppenbild, denn auf den Tag genau vor 60 Jahren, wurde hier gedreht!
Inzwischen ist aber der Samen der ´´Filmpappeln´´ aufgegangen.
Junge Pappeln stehen wie einst damals auf dem Platz. Man konnte sich gut in die Filmszene reinfühlen.
Roman fand sogar einen Stein mit Loch, den man auf den Screenshots sieht.
Von dort spazierten wir einige Meter weiter auf einem Feldweg durch ein Wäldchen.
An einer Kurve waren einige Felsbrocken.
Hier sieht man Winnetou und Old Shatterhand mit Ihren Begleitern langsam um die Kurve reiten.
Sie sehen den Rauch und Patterson meint dies wäre irgendein Lagerfeuer, worauf Winnetou erwiderte: ´´Nein, das ist der Rauch des Todes´´.
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Als wir am Bus zurück waren, gab es eine Überraschung.
Für 2 Gäste war es heute ein besonderer Tag. Ich gratulierte Marlies und Helmut zu Ihrem 30. Hochzeitstag.
Sie spendierten eine Runde Bellini.
So stießen wir auf die vergangenen 30 Jahre und auf eine weitere glückliche Zukunft an.
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Anschließend fuhren wir zum Aerosteak-Restaurant und machten dort Mittagspause, wie im letzten Jahr.
Ich hatte für uns reserviert und es war eine große Tafel draußen im Schatten vorbereitet worden.
Das Essen ist sehr gut und man hat dabei einen schönen Blick auf so manchen Drehort.
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Dann machten wir uns auf den Weg und liefen kreuz und quer über das Flugfeld, um die verschiedenen Kameraeinstellungen zu lokalisieren:
> Einstellungen der Postkutsche
> Reitszenen der Tramps mit dem Colonel
> Reitszenen Old Shatterhand´s mit sein>en Begleitern
> Winnetou kommt mit den Osagen zu Hilfe
Es sind zwar einige Hügel an den Seiten abgetragen worden und das Automotodrom beansprucht doch eine große Fläche.
Aber es gibt noch genügend Merkmale sowohl im Hintergrund als auch auf dem Flugfeld um die Positionen eindeutig zu bestimmen.
Zum Schluß zeigte ich noch das DDR-Filmplakat aus SiS (Winnetou reitet mit den Osagen) und wir standen genau am Punkt des Fotografen.
Die Sonne brannte herunter und es gab weit und breit keinen Schatten, bis auf eine Pinie.
Ich schickte die Gäste zur Erfrischung zum Aerosteak-Restaurant und sagte Ihnen, dass wir uns an dieser Pinie wieder treffen würden.
Wann?
Das würden sie dann schon selber sehen.
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Während die Gäste es sich im Lokal gut gehen ließen, war in der Zwischenzeit mein Pferdefreund Damir eingetroffen.
Mein Plan war es, dass nach 60 Jahren Winnetou und Old Shatterhand wie am Filmanfang über die Prärie reiten.
Es sollte alles so originalgetreu wie möglich aussehen …
Old Shatterhand:
> mit Bart
> Bärenkette
> 2 Gewehren
> Hut am Sattel
> Lasso und Satteltaschen
Winnetou:
> kupferfarbenes Stirnband
> neue Bärenkette mit Muscheln
> neue Messerscheide mit Puma White Hunter-Messer
> perlenbesticktes mit Tasseln und Muschel geschmücktes Zaumzeug
> Silberbüchse mit Riemen
Während Damir die Pferde nach unseren Wünschen sattelte und schmückte, waren Helmut und ich bei Marlies in der Maske.
Sie richtete uns perfekt her und hatte zu Hause stundenlang an Old Shatterhand´s Bart getüftelt.
Dann gingen wir zu Damir und den Pferden. Die Gäste hatten natürlich die Pferde gesehen und machten sich auf den Weg zur Pinie.
Ich ging zu Fuß zu den Gästen, da mein Pferd dieses Jahr ein wenig zickte. Es musste sich erst an die Decke gewöhnen.
Helmut kam auf dem Pferd zu uns. Damir übergab mir mein Pferd und ich stieg auf.
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Nun sahen die Gäste endlich von Angesicht zu Angesicht, die schon fast legendären Blutsbrüder Old Shatterhand und Winnetou …
Da saßen Winnetou und Old Shatterhand bei schönstem Sonnenschein auf Ihren Pferden, wo einst vor 60 Jahren Pierre und Lex ritten.
Für uns alle war es ein einmaliges wunderschönes Erlebnis.
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Die Fotoapparate klickten … zuerst gab es Standfotos, aber dann ritten wir nach mehreren Versuchen nebeneinander über die Prärie.
Als wir an der Pinie vorbei waren, lag vor uns ein Stück unberührte Natur …
Wir sahen nur noch die Prärie mit den spitzen Bergen. Ich sagte zu Helmut: ´´Genieße es mein Bruder´´!
Aber auch der schönste Traum ist irgendwann vorbei …
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Während wir uns umzogen, die Pferde absattelten und ich die Pferde bezahlte, ließen es sich die Gäste im Restaurant gut gehen.
Unser Busfahrer war auch begeistert und meinte, es wäre für Ihn ein Urlaubstag, weil er so viel Freizeit hatte.
Was will man mehr – es waren alle glücklich!
Bis wir im Hotel ankamen wurde es bereits dunkel. Man merkte doch, dass wir Herbst hatten.
Eigentlich hatte ich noch einen sehr wichtigen Termin.
Aber dieser mußte aufgrund der Dunkelheit auf den nächsten Morgen vor dem Frühstück verschoben werden …
Nach dem Abendessen trafen wir uns zu unserer Runde an der Bar … es wurde fleißig gefachsimpelt.
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Als ich aufwachte, ging ich auf den Balkon und schaute nach dem Wetter.
Über dem Park lag der Morgennebel.
Aber laut Wetterbericht und allen Wetter-Apps sollte es heute der schönste Tag von der ganzen Woche werden.
Heute war also der große Tag! Was würde uns erwarten?
Noch vor dem Frühstück war ich mit meinen Helfern und den Rangern verabredet.
Als ich zur Rezeption kam, rief die freundliche Dame die Ranger an und 2 Minuten später standen sie vor uns.
Wir begrüßten uns und sprachen die Vorgehensweise ab. Wir unterhielten uns auf Englisch.
Der erste Eindruck rief nicht Jubelschreie hervor.
Vor uns standen 2 kräftige Männer mit Stiernacken und Glatze in Uniform vor uns.
Sie zeigten keine Regung und hatten diesen typischen Grenzerblick drauf.
In den Gürteln steckten Pistole, Messer, Handschellen, Kabelbinder, Pfefferspray, Schlagstock und andere Teile in Gürteltaschen.
Da hieß es vorsichtig sein.
Vorsichtshalber ließ ich Roman die Fakten nochmals auf kroatisch bestätigen.
Danach gingen wir zu den Autos.
Das Kanu musste im Wasser sein, bevor die Gäste in den Park kamen.
Es war noch etwas kühl und es fröstelte uns.
Wir folgten dem Rangerauto in Richtung Parkeingang Nr.1.
Wir fuhren durch die Absperrung, parkten direkt vor dem Kassenhäuschen, was normalerweise nicht geht und luden das Kanu vom Autodach herunter.
Da kam die Kassiererin aus dem Häuschen und wollte zu uns sprechen.
Aber die Ranger hinderten sie daran und sagten paar Worte.
Sie wollte etwas erwidern, aber der Ton und die Mimik der Ranger zwangen sie zurück in Ihr Häuschen.
Wir hoben das Kanu über unsere Köpfe und gingen an der armen Frau vorbei, die uns nur mit großen Augen hinterherschaute und wahrscheinlich Angst um Ihren Job hatte.
Laut Parkmanagement waren alle Mitarbeiter von unseren Aktionen während unseres Aufenthaltes informiert.
Die Wirklichkeit sah aber teilweise anders aus.
Ich konnte mich gut in Ihre Lage versetzen.
Wir gehen mit einem Kanu in den Nationalpark und zahlen dann dazu auch noch keinen Eintritt!!!
Man hatte die Coronazeit genutzt, den Weg neu gepflastert und verbreitert.
Die Ranger gingen voran und wir folgten Ihnen. Die Kurven waren kein Problem.
Wir drehten uns nur um 180 Grad und wechselten die Hände. Wir mußten überhaupt nicht rangieren.
Da hatte ich mir zuhause schon einige Sorgen gemacht. Schließlich ist das Kanu 5m lang.
Als wir unten an der letzten Kurve ankamen, legten wir das Kanu ab.
Die Ranger wurden plötzlich freundlich und machten Bilder vom Kanu.
Sie bedauerten, dass Ereignis nicht zu sehen, da sie Nachtschicht hatten und schlafen mussten.
Wir unterhielten uns und erfuhren, dass weder Besucher noch Parkangestellte die Wege und Stege verlassen dürfen.
Bei Missachtung droht den Mitarbeitern die Kündigung. Der Park ist komplett per Videotechnik überwacht.
Sie zeigten mir einen Baum, wo ich das Kanu anbinden und sichern sollte.
Aber wie sollte ich dies machen, ohne ins Wasser zu steigen?
Ich zog die Schuhe und Strümpfe aus, schaute die Ranger fragend an …
Sie nickten und zusätzlich ließ sich Roman bestätigen, dass ich ins Wasser darf.
Ich hatte ja die Sondergenehmigung vom Parkmanagement.
Also stieg ich in das ´´heilige´´ Wasser und band das Kanu am Baum an.
Zusätzlich musste ich es mit einem Stahlseil und Schloss sichern.
Darauf hatte der Park bestanden und mir dies zuvor schon einige Wochen vorher mitgeteilt.
Da schwamm es also in dem türkisfarbenen Wasser …
Der erste Teil des Traumes wurde wahr!
Die Ranger und wir machten noch paar Bilder.
Es sollte an diesem Tag das meist fotografierte Objekt im Park sein.
Wir gingen zum Auto zurück und fuhren zum Hotel. Das Frühstück hatten wir uns schon verdient.
Vielen herzlichen Dank an meine tragenden Helfer Helmut, Roman und Werner!!!
Nach dem Frühstück hatte es die Sonne durch den Morgennebel geschafft und wir hatten einen wolkenfreien blauen Himmel.
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Wir hatten am Tag zuvor schon unsere Taschen gepackt.
Wir mussten unsere Kostüme und Gewehre den ganzen Tag bei uns haben, da wir diese nirgendwo im Park lassen konnten.
Aber zum Glück haben wir die Taschen immer abwechselnd getragen.
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So gingen wir vom Hotel zur Zugstation St2 und fuhren zur St1.
Von dort ging dann unser Besichtigungsprogramm los.
Wir gingen am oberen Rundweg in Richtung Parkeingang Nr1.
Unterwegs wurden natürlich die Drehorte gezeigt.
Hinter dem Kassenhäuschen stellten wir fest, dass der Drehort, wo W + OSh die Tramps beobachten nicht mehr zugänglich ist.
Es gab jetzt dort eine Zaunabsperrung mit einem großen Hinweisschild, dass diese Stelle Videoüberwacht ist.
Von der Plattform dort oben genossen wir den herrlichen Blick auf den großen Wasserfall.
Dann gingen wir den ´´Kanuweg´´ in den Serpentinen nach unten.
Von oben sahen wir eine Menschenmenge, die alle das Kanu bewunderten und Ihre Bilder machten.
Die Sonne schien und das Kanu leuchtete im türkisfarbenen Wasser mit den grünen Blättern der Buchen um die Wette.
Auch wenn man kein Winnetou-Fan war, war es ein wundervoller Anblick und eine tolle Stimmung.
Allein für diesen Anblick hatten sich meine vielen Arbeitsstunden gelohnt!
***
In dieser Kurve konnte man früher weiter nach unten zu den W3 Drehorten gehen.
Aber alle Stege und Wege wurden beseitigt.
Es wurde eine kleine Mauer zur Absperrung errichtet. Dieser Teil des Parks wurde der Natur zurückgegeben.
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Vom Kanu gingen wir in Richtung großer Wasserfall.
Dank Judith – fanden wir unterwegs noch 2 Kameraeinstellungen, die selbst uns, die wir schon öfters im Park waren, bis jetzt verborgen waren.
***
Der Weg links vom großen Wasserfall, der nach oben führt, ist jetzt gesperrt.
Die Stufen waren eingebrochen und teilweise nicht mehr vorhanden.
Dann standen wir vor dem großen mächtigen Wasserfall.
Der große Wasserfall ist immer wieder beeindruckend, aber leider nimmt die Vegetation immer mehr zu.
Der große Felsen, an dem Winnetou mit Iltschi in W2 steht, ist von den Millionen Besuchern schon glatt poliert.
Was für ein Gedränge muss hier in der Hauptsaison sein?
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Von dort gingen wir am Ufer des Silbersees entlang in Richtung Schatzhöhle.
Wir gingen zu dem Durchbruch, wo die Tramps herabsteigen. Wir schafften es sogar Bilder ohne Touristen zu machen.
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Dann ging es zur Schatzhöhle – die ist aber leider jetzt offiziell gesperrt.
Ich hatte mich zuvor schon in Deutschland um eine Besuchergenehmigung für die Höhle gekümmert.
Eigentlich sollte uns hier ein Ranger begleiten.
Als Roman nach dem Ranger fragte, hieß es, wir können ´´alleine´´ in die Höhle.
Also stiegen wir offiziell über die Absperrung.
Es war natürlich klar, dass jeder unserer Schritte irgendwo auf einem Monitor beobachtet wurde.
Marlies, Werner, Helmut und Ulrich gingen in die Höhle. Wir zogen uns um und Marlies frisierte uns.
In der Zwischenzeit wartete unsere Gruppe an der Treppe.
Als wir fertig umgezogen waren, zeigten wir uns am Höhleneingang.
Die Parkbesucher staunten, als sie Old Shatterhand, Sam Hawkins und Winnetou sahen.
Roman hatte den Auftrag vom Ranger bekommen nur unsere Leute in die Höhle zu lassen.
Wir machten einige Bilder / Videos und genossen den Augenblick.
Vielleicht war dies unser letzter Höhlenbesuch.
Wir hatten erfahren, dass unter der Filmhöhle sich eine Wasserhöhle befindet.
An deren Decke lebt eine ganz seltene Art von Fledermaus, die vom Aussterben bedroht ist.
Die Schwingungen, die die Touristen verursachen, wenn sie in der Filmhöhle gehen, verscheuchen die Fledermäuse.
Normalerweise müsste auch der Durchbruch gesperrt werden, damit die Fledermäuse Ihre Ruhe hätten.
Aber dann würde es den Rundweg nicht mehr geben.
Dies kann sich der Park nicht leisten und deshalb gibt es jetzt den Höhlenkompromiss.
***
Von dort machten wir uns auf zum Kanu – in Kostümen.
Ich wollte mich eigentlich umziehen, aber wurde umgestimmt.
Ich rechnete mit einem Chaos auf dem Steg, wenn wir mit den Kostümen dort erscheinen.
Aber das Gegenteil war der Fall.
Die Besucher waren so erstaunt und überrascht, dass wir ohne Probleme zum Kanu kamen.
Am Kanu wurden wir natürlich von den Besuchern angesprochen und um Fotos gebeten.
In der Zeit damals wurde in Deutschland die ´´Winnetou-Diskussion´´ geführt und viele Besucher äußerten Ihr Unverständnis dazu.
Aber Deutsche, Österreicher, Schweizer, Italiener, Niederländer, Tschechen und Franzosen freuten sich Winnetou zu sehen.
Ein französisches Ehepaar strahlte und sagte, es wäre ´´Ihr´´ Winnetou, in Anspielung auf Pierre.
Wir haben sehr viele glückliche Gesichter gesehen.
Ein Ehepaar beobachtete uns schon länger und fragte, ob wir ein Bild mit Ihnen machen könnten.
Sie öffneten Ihre Taschen und zogen Indianerkostüme an.
Sie kamen aus Mainz und waren in einem Karnevalsverein.
Die verrückteste Frage kam von einem Pärchen, ob ich meinen Junggesellenabschied hier feiern würde.
***
Unsere Gruppe verteilte sich um den ganzen See, damit wir von jeder Seite Bilder machen konnten.
Endlich kam der Ranger – verspätet- weil er noch zu Mittag gegessen hatte.
Dann kam der langersehnte Augenblick …
Der Traum wurde wahr und wir bestiegen das Kanu.
Ein paar Paddelschläge und das Kanu glitt lautlos durch das türkisfarbene Wasser des Silbersees.
Die Stege waren voll mit Menschen und keiner weiß, wie oft wir fotografiert wurden.
Wir haben die Besucher glücklich gemacht und sie in Ihre Kindheit zurück versetzt.
Wenn man weiß, wie streng die Auflagen sind, dann ist es ein Wunder was wir erleben durften.
Wir haben etwas genießen dürfen, was vor 60 Jahren nur Pierre und Lex erlebten.
In den 60 Jahren waren 60 Millionen Besucher im Nationalpark Plitvice und nur wir zwei durften auf das Wasser!
Vielen lieben Dank großer Manitou, dass Du mein Flehen erhört hast!!!
Mein ganz besonderer Dank gilt auch allen Angestellten und dem Parkmanagement, die mich wirklich rührend unterstützt haben!!!
Ich hatte damit gerechnet, dass wir 15 Minuten paddeln dürfen.
Aber dann kam ein Notruf und der Ranger wurde abgezogen.
So paddelten wir den See hoch und runter, längs, quer, diagonal und am Ufer entlang.
Wir sahen eine Wasserschlange, die über das Wasser glitt, Fische, Libellen, verkalkte Bäume und Felsen.
Man konnte bis auf den Grund sehen.
Die Sonne strahlte …
der blaue Himmel leuchtete …
wir saßen im Kanu als Winnetou und Old Shatterhand …
und glitten lautlos mit unserem Kanu durch die türkisfarbenen Fluten des Silbersees …
Davon hatte ich als Kind noch nicht einmal geträumt – aber als erwachsenes Kind.
Träume nicht – sondern lebe Deinen Traum!
Nach 75 Minuten beendeten wir unsere Kanutour, stiegen aus und waren einfach nur happy.
Wir fielen uns in die Arme und strahlten, die ganze Anspannung und der Vorbereitungsstress fielen ab.
Was nützt Dir die Zusage, wenn es an dem Tag regnet?
Die Aufnahmen am Silbersee fanden im August 1962 statt und 60 Jahre plus 1 Monat später wiederholte sich die Filmgeschichte.
Wir sicherten das Kanu und machten uns auf den Rückweg.
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Wir gingen nochmals zur Schatzhöhle und bogen dort rechts ab.
Wir spazierten an den Seen entlang bis zur Raststelle P3, wo wir mit dem Boot über den Kozjak-See zur Anlegestelle P1 fahren wollten.
Da wir unsere Kostüme und Gewehre trugen, waren wir die letzten in der Gruppe.
Wir waren nur paar Meter von der Gruppe entfernt, aber das Boot legte ab.
Unsere Freunde konnten den Kapitän nicht überreden zu warten.
Er hatte Feierabend und wollte heim.
So kauften wir uns was zu trinken und warteten auf das nächste Boot.
Als wir dann über den See übergesetzt hatten, erwarteten uns unsere Freunde schon mit Getränken auf unserer Sektempfangswiese
und wir genossen die Zeit.
Danach fuhren wir zum Kassenhäuschen um das Kanu abzuholen.
Der Ranger wartete an der Kasse auf uns und wir gingen alleine zum Kanu.
Da der Park leer war, waren wir schnell zurück und ich verzurrte das Kanu auf dem Autodach.
Vielen lieben Dank an alle Gäste, die mich an diesem wunderbaren Tag unterstützt haben!!!
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Anschließend ging es zum Abendessen und wir ließen den Abend an der Bar ausklingen.
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In den nächsten Tagen wurden wir vom Personal immer nach Kanubildern gefragt.
Sie waren alle begeistert und man fragt sich, warum Winnetou im NP keine Rolle spielt …
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Nach dem Frühstück ließen wir es ganz entspannt angehen.
Die Sonne schien, aber nicht mehr so intensiv wie gestern.
Der morgige Wetterwechsel kündigte sich an – aber wir fuhren ja morgen auf das Plateau.
Wir hatten ja vor unserem Hotel nur einige Meter zum Parkeingang Nr.2.
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Mir drückte etwas auf den Magen und so versammelte ich die Gäste auf unserer Begrüßungswiese.
Es ging um den Film bzw. um unsere Filmnacht …
Ich wollte den Film eigentlich am Utahdorf zeigen.
Über Monate hinweg konnte ich allerdings keine Antwort bekommen, wem das Grundstück gehört.
Mal hieß es der Gemeinde, dann dem Nationalpark oder vielleicht war es doch Privatbesitz …
So versuchte ich mit einem Restaurantbesitzer einen Handel abzuschließen.
Wenn er den Eigentümer klärt, dann kann er für uns nachts etwas zu trinken und zu essen verkaufen.
Ich würde auch die Stühle bei Ihm mieten.
Er hatte aber nur die Absicht, dass wir den Film auf seinem Restaurantgrundstück anschauen.
Er hatte meine Mails gelesen, aber mir dann nicht mehr geantwortet.
So entschloss ich mich vorsichtshalber noch zu Hause Klappstühle zu kaufen.
Ich hoffte, eine Einigung vor Ort zu erreichen, aber vergebens.
Wo sollte ich den Film zeigen?
Im Nationalpark ging es nicht …
Im Utahdorf am Straßenrand ohne Genehmigung ging es ebenfalls nicht …
Ich hatte keine Lösung und außerdem war die Technik schon vor einigen Stunden eingetroffen.
Es gab da eine Idee, aber die war verrückt …
Die Idee war den Film an Pierre´s erstem Drehort zu zeigen – am Anschleichfelsen wo er Castlepool beobachtet.
Laut Katasterkarte gehörte das Grundstück dem Staat. Aber wen sollte ich noch fragen?
Nachdem ich den Gästen die Situation erklärt hatte, erzählte ich Ihnen meinen Plan.
Die ganze Situation war ja nicht ganz sauber und doch etwas abenteuerliches.
Ich hatte meine Bedenken, ob die Gäste mitmachen oder ob sie doch verärgert waren, weil ich keine richtige Lösung hatte.
Aber das Gegenteil war der Fall.
Man war von der Location begeistert und fand es geil, ein Abenteuer zu erleben.
Ganz ehrlich, Ihr habt mich mit Eurer Reaktion total überrascht!
Ich informierte die Technik, damit sie wussten, wo wir jetzt den Film sehen werden.
Die Stelle hatte ich Ihnen mit Werner zuvor gezeigt.
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Neben unserer Sektempfangsstelle ist die Bootsstation P1. Unsere kurze Überfahrt nach P2 zu den oberen Seen dauerte nur knapp 5 Minuten.
Von dort ging es zu Fuß weiter, über Stege und auf Wegen entlang der Seen und Wasserfälle.
Erschreckend war, wie sich der Klimawandel bemerkbar macht.
Hier wo es eigentlich so viel Wasser gibt, sah man sehr viele ´´trockene´´ Wasserfälle bzw. nur noch Rinnsale.
Was passiert wenn der Wasseraustausch nicht mehr zwischen den Seen stattfindet?
Der Busfahrer hatte uns erzählt, dass man teilweise an der Küste nicht mehr gießen durfte
und der Wasserverbrauch (duschen) eingeschränkt wurde.
Im Laufe der Jahre hat die Natur sich auch im Park verändert.
Das Wasser sucht(e) sich neue Wege, es verschwand und hinterließ vertrocknete Wasserfälle.
Es kam an neuer Stelle viel kräftiger zum Vorschein oder änderte sein Bachbett.
Über Stege, über die wir schon vor Jahren gegangen sind, mussten anders und höher verlegt werden.
Bäume wachsen, brechen beim Sturm, stürzen ins Wasser, sterben ab oder werden gefällt.
Dann kommen wir …
und erwarten, dass wir die Drehorte nach 60 Jahren immer noch so vorfinden.
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Die heutigen Drehorte befinden sich zwischen den Seen Gradinsko und Galovac.
Zuerst kamen wir zu dem großen wunderschönen Wasserfall Veliki prstavac. Mehrere Bäche stürzen dort 28 Meter in die Tiefe.
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Von dort ging es zum Wasserfall Mali Prstavac.
Dort wurde das Filmplakat ´´Der Schatz im Silbersee´´ aufgenommen.
Hier wurden Ellen Patterson und Fred Engel nach der Flucht an den Baum gefesselt.
Außerdem sollte hier Fred Engel aufgehängt werden.
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Nur einige Meter weiter erreichten wir die Stelle, wo der Colonel mit seinen Begleitern vom Floss springt.
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An der nächsten Stelle, dem Galovacki Buk werden die gefällten Bäume für das Floß heruntergelassen.
Hier schmeißt Winnetou auch nachts die Steine beim Nachtlager ins Wasser (W3).
An der Felswand befindet sich eine Bronzetafel.
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Nur einige Meter weiter befindet sich der Milino Jezero.
Hier hatten wir die meisten Diskussionen. Dabei ging es nur um einige Meter rechts oder links.
An der Felswand saßen gefesselt – Ellen Patterson und Fred Engel.
Fred rollt sich ins Wasser um die Fesseln aufzuweichen.
Er befreit sich und Ellen – es gelingt Ihnen die Flucht.
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Wenn man dem Weg weiter folgt, kommt man zum Jezero Galovac.
An der scharfen Kurve (Iltschikurve) galoppierte Iltschi in W3 am Ufer unter den alten Buchen entlang.
Vor einigen Jahren standen diese alten Bäume noch …
Viele sind gefällt worden und die Baumstümpfe dienen den Touristen als Tische und Liegeplätze.
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Auf diesem Weg befand sich auch der letzte Drehort.
Ellen und Fred schwimmen durch das blaue Wasser und werden entdeckt.
Der Baum, wo damals der Bandit stand ist ebenfalls gefällt.
Dies war unsere Drehortetour an den oberen Seen.
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Danach gingen wir zur Zugstation St3 und fuhren mit dem Zug zur St2.
Ab hier war das offizielle Parkprogramm beendet. Manche gingen ins Hotel um sich für heute Abend auszuruhen.
Einige gingen in das Parkrestaurant Poljana und ließen die Eindrücke bei Kuchen mit Kaffee passieren.
Ich war in Gedanken aber schon einige Stunden weiter …
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Anschließend gingen wir auf die Zimmer.
Ich packte mein Auto für die Nacht und danach ging es zum Abendessen.
Nach dem Abendessen fuhr ich mit Werner nach Prijeboj zu unserer Filmvorführung.
Ich hielt an der Parkbucht …
Wir luden die 3 Kisten mit den Stühlen, die 3 Tipis und persönliche Sachen aus.
Die Sachen trugen wir 10 Meter ins Gebüsch, damit man nichts von der Straße aus sehen konnte.
Dann brachte ich das Auto weg. Denn mit dem Kanu auf dem Autodach war ich natürlich sehr auffallend.
Ich parkte versteckt zwischen Baufahrzeugen und Steinhaufen bei der Busfirma.
Von dort ging ich zu Werner und wir konnten die Sachen zur Lichtung tragen.
Die Leinwand war schon aufgestellt und die Technik war noch mit einer Überraschung beschäftigt.
Wir stellten die Klappstühle in Reihen auf.
Neben die Filmleinwand kam jeweils ein Tipi, dass von innen beleuchtet wurde.
Ein einzelner Strahler beleuchtete Winnetou´s Anschleichfelsen.
Die Technik hatte 2/3 des Weges mit Tellerkerzen erleuchtet.
Man konnte von der Straße weder das Licht sehen noch den Ton hören.
Die Sträucher schirmten uns gut ab.
Zusätzlich lagen wir in der Flucht von den Scheinwerfern der Busfirma. Die Tarnung war perfekt.
***
Dann holte mich Werner zu den Technikern.
Dort wo Winnetou aus dem Loch geritten kommt, standen 3 große angedeutete Tipis, die mit Schwarzlicht leuchteten.
Der Weg ins Loch war mit bunten Effektleuchten und Kerzen markiert.
Die Nebelmaschine verschaffte einen mystischen Effekt und dann sah man durch den Nebel Winnetou´s Porträt.
Auf einer 2-3 Meter hohen Felswand leuchtete das Gesicht von Pierre als Winnetou umrahmt von 6 Kerzen.
Es hatte fast den Anschein von einem Altar.
Die Stimmung war einmalig und die Technik hatte sich wieder mal übertroffen.
Hier an dieser Stelle wo Pierre zum ersten Mal vor 60 Jahren Winnetou spielt, war dies eine einmalige Würdigung!
Wenn man ganz unten war, konnte man erst richtig die Dimensionen des Lochs erkennen.
***
Kurz bevor wir mit allem fertig waren, riefen wir die Gäste an. Sie machten sich auf den Weg.
Werner und ich empfingen die Gäste an der Parkbucht.
Eins, zwei, drei, vier, fünf Autos fuhren vor und hielten.
Die Mitfahrer stiegen aus und wir führten sie ins Gebüsch.
Die Fahrer wendeten und fuhren zur Busfirma auf den Parkplatz.
Als wir alle komplett waren, führten wir die Gäste durch den beleuchteten Kerzenweg zur Filmleinwand.
Vor der Leinwand standen unsere ´´Kinosessel´´ mit Trinkhalterung.
Auf der Leinwand war als Standbild wie Winnetou aus dem Loch reitet.
Rechts und links das beleuchtete Tipi und dazwischen der berühmte Felsen – angestrahlt.
Über uns der wolkenlose Himmel – wir hatten Vollmond und tausend Sterne wachten über uns.
Als wir diese Eindrücke aufgesaugt hatten, führten wir die Gäste runter durch den künstlichen Nebel zu Winnetou.
Die Gäste kamen aus dem Staunen nicht mehr raus … es war wirklich EINMALIG!
Anschließend machten wir noch ein Gruppenbild vor der Leinwand.
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Dann erloschen alle Lichter…
die Kerzen wurden ausgeblasen …
wir sahen nur den Sternenhimmel …
es erklang die berühmte Melodie!
Wir sahen den Film
´´Der Schatz am Silbersee´´
wo dieser vor 60 Jahren zur gleichen Zeit gedreht worden war …
an Pierre Brice´s erstem Drehort und Drehtag als Winnetou!!!
Mehr kann man nicht bieten!
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Die Stühle waren wirklich bequem und ich machte es mir richtig gemütlich.
Die Füße hatte ich auf dem Filmfelsen ausgestreckt und Werner steckte mir ein Bier in den Trinkhalter.
Das Abenteuer konnte beginnen …
Diese Augenblicke werden unvergesslich bleiben.
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Es war unsere wärmste Filmnacht. Wir waren doch durch die Sträucher gut geschützt.
Wir hörten zwar manchmal ein Auto, aber alle fuhren dran vorbei.
Irgendwann war auch die Sorge vorbei entdeckt zu werden.
Die Gäste genossen den Film und erkannten all die Drehorte, die wir in den vergangenen Tagen besichtigt hatten.
Ich konzentrierte mich beim Zweikampf Old Shatterhand – Großer Wolf nur auf den Hintergrund.
Vielleicht konnte man doch etwas Markantes entdecken …
… und dann war es soweit!
Mehrmals sah ich einen großen Laubbaum hinter Lex. Ich flüsterte zu Werner: ´´Der Baum!´´
Am Drehort gab es 2 mächtige Laubbäume …
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Nach dem Film brachten wir die Gäste wieder zum Straßenrand, wo wir im Gebüsch warteten.
Die Autos fuhren vor, die Gäste stiegen ein, drehten und verschwanden in der Dunkelheit.
Wir klappten die Stühle zusammen und verstauten diese in den Kisten.
Werner und ich trugen die Tipis und Kisten bis fast an die Straße.
Danach verabschiedeten wir uns von der Technik und ich bedankte mich für diese einzigartige Nachtvorstellung!
Auch sie hatten Ihr Fahrzeug versteckt und mussten tagsüber aufpassen, dass man sie nicht sieht.
***
Ich ging am Straßenrand entlang um mein Auto zu holen.
Plötzlich tauchte vor und hinter mir der Scheinwerferkegel eines Autos auf.
Mein erster Gedanke war – hatten sie mich schon gesehen?
Schnell sprang ich in den Straßengraben und legte mich auf den Bauch.
Ich presste mich so tief ich konnte in den Graben.
Das erste Auto kam und fuhr an mir vorbei.
Es dauerte für mich ewig bis das nächste Auto kam. Es fuhr viel langsamer.
Hatte man mich doch bemerkt?
Zum Glück fuhr es vorbei. Es war eine Polizeistreife mit vergitterten Fenstern.
Diese Straße ist eine Route, die die Flüchtlinge benutzen und die Grenze ist nicht weit weg.
Was hätte ich denn sagen sollen, wenn ich erwischt worden wäre?
Wir haben Winnetou gesehen – mitten in der Nacht – im nirgendwo …
Die hätten mich in der Klapsmühle eingeliefert.
So ging ich jetzt querfeldein zum Auto. Der Mond leuchtete mir den Weg.
Ich fuhr ohne Licht zu Werner, der schon auf mich wartete und auch die Autos bemerkt hatte.
Wir packten die Sachen ein, drehten, schalteten das Licht ein und fuhren los.
Es war wie in einem Agententhriller – wir hatten ein weiteres unglaubliches Abenteuer erlebt!
Als wir im Hotel ankamen, war die Bar schon geschlossen und die Gäste im Bett.
Müde, aber glücklich fiel ich ins Bett.
Was war das für eine Nacht?
Wie viele Gedanken und Sorgen hatte ich mir gemacht?
Wie wundervoll hatte alles geklappt. Jetzt wurde mir klar – es sollte alles so sein.
So was kann man nicht planen!
***
Tausend Dank an alle Gäste und auch an die Technik, dass Ihr diese verrückte Aktion unterstützt habt!!!
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Nach dem Frühstück fuhren wir um 09:30 bei leichtem Nieselregen los.
Unser letzter Besuch des Pueblo-Plateaus war im Jahr 2019 gewesen.
Einige Bilder hatten wir schon im Internet von den Veränderungen am Plateau gesehen.
Wir fuhren durch den Sveti Rok-Tunnel und der Regen hörte auf, aber der Himmel war noch grau.
Den heutigen Tag hatte ich programmmäßig in 3 Abschnitte geteilt.
Was haben wir schon alles auf dem Plateau erlebt?
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> Pierre Brice
> Marie Versini
> Demeter Bitenc und Gordan Zeitz-Ceko
> Winnetou 1 auf Großleinwand mit Marie Versini und Demeter Bitenc
> Pierre´s Gedenknacht
> Orchester mit Live-Schaltung zu Martin Böttcher
> der beleuchtete Zrmanja-Canyon
> die nachgestellte Blutsbrüderschaft
> die große Runde mit der Friedenspfeiffe aus W1
> das Pueblo mit den gebastelten Kakteen
> Drehortbesichtigungen
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Was soll / kann ich den Gästen noch bieten?
Ich möchte nicht nur das Plateau besuchen und in den Canyon schauen … dies wäre mir doch etwas zu dürftig.
Ich hatte schon seit Jahren eine Idee, die ich dieses Jahr verwirklichen wollte, aber dann kam die Todesnachricht von Marie dazwischen.
Da man nicht weiß, wie es mit dem Plateau weitergeht (Bebauung) plante ich deshalb 2 Programmpunkte.
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Als wir am Abzweig zum Plateau ankamen, sahen wir einen frischen, hellen breiten aufgeschotterten Weg mit Parkbuchten in Richtung Plateau.
Der alte Weg mit seinen riesigen Pfützen bei Regen, war jetzt ein fest planierter Schotterweg, der die Besucher förmlich anlockte …
Der Bunker vor dem Plateau war abgerissen und die ganze Fläche war als Parkplatz aufgeschottert und begradigt worden.
Die restlichen Meter mußte man zu Fuß gehen, da eine Wegsperre in den Weg betoniert war.
Als wir auf dem Plateau ankamen, fiel mir sofort die Veränderung auf.
Früher war das Plateau mit vielen (dunkel)braunen Steinen bedeckt. Jetzt wirkte es viel heller.
Man hatte den restlichen Straßenschotter auf dem Plateau verteilt.
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Zuerst wollten wir Marie gedenken.
Vielen lieben Dank an Euch, dass Ihr mir geholfen habt, die Sachen auf das Plateau zu tragen.
An der Ecke, wo Nscho tschi in W1 auf die Rückkehr wartet
und wo die Feuerszene (Pierre, Marie und Lex) war, wurden die Sachen, die ich geplant hatte, aufgebaut:
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> ein kleines Tipi mit Maiskrug
> ein Gedenk-T-Shirt umrahmt von 8 roten Herzkerzen
> ein Photo mit der Feuerszene und Widmung von Marie
> eine große rote Herzkerze
> ein DIN A1 Gedenkposter mit Ihren Karl-May-Filmen
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Ich haderte mit dem Wetter. Es war immer noch grau.
Ich schaute hoch zum Himmel und sprach zu Marie:
´´ Liebe Marie, es kann doch wirklich nicht sein, dass an Deinem Gedenktag nicht die Sonne scheint´´!
Wir waren mit der Dekoration beschäftigt und sahen, wie es in Richtung Starigrad gewitterte.
Mein Gedanke war – hoffentlich bleiben wir trocken.
Aber es kam ganz anders …
Die Wolkendecke riss auf, der blaue Himmel kam zum Vorschein und die Sonne schien auf das Plateau.
Helmut kam zu mir, schaute mich an und sagte: ´´Ich weiß nicht, wie Du das immer machst´´.
Nun gedachten wir Marie und hatten alle unsere T-Shirts an – vielen lieben Dank dafür!!!
***
Eigentlich hatte ich noch eine persönliche E-Mail von Marie mit, die ich vorlesen wollte.
Aber dies war leider vor Ort nicht möglich, da dafür die nötige Ruhe fehlte.
Gedenk-T-Shirt:
Das T-Shirt war mit folgendem Text bedruckt
Ein Herz für Marie – Anika Tie Mattan
Aber wie schreibt man eigentlich ´´Anika Tie Mattan´´?
Ich habe es gegoogelt und ALLE haben es SO nicht geschrieben.
Ich hatte den Druckauftrag für das T-Shirt schon erteilt …
Abends beim Stöbern fiel mir die ausgedruckte Mail von Marie in die Hände.
In dieser Mail schreibt sie auch von den Dreharbeiten und schrieb 3 Mal
´´Anika Tie Mattan´´
Am nächsten Morgen habe ich den Druckauftrag geändert.
Ob dies jetzt richtig oder falsch geschrieben ist, interessiert mich nicht!
Für mich war es wichtig, wie Marie es geschrieben hat und so sollte auch Ihr T-Shirt sein!
Damit dürften jetzt alle Diskussionen beendet sein und es bedarf keiner weiteren Erklärungen / Rechtfertigungen meinerseits.
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Danach konnte der 2. Programmpunkt beginnen … und dazu brauchte ich Pferde.
Mein Plan war die ´´Begrüßungsszene Winnetou und Old Surehand´´ auf dem Plateau aus Old Surehand nachzustellen.
***
Im Vorfeld hatte ich die Information, dass das schwarze Pferd ´´Kiss me´´ von 2018 nicht zur Verfügung stand.
Es hatte ein ganz junges Fohlen.
Sonst wären nur dunkelbraune Pferde zur Verfügung.
Ich ging zum Parkplatz um die Pferdebesitzer zu begrüßen.
Aber was ich dort sah begeisterte mich total und ich jubelte vor Freude.
*
Dort stand ein wunderschönes, tiefschwarzes Pferd namens ´´More / Meer´´…
das weiche Fell glänzte in der Sonne …
… es war Liebe auf den ersten Blick …
*
Als das Zaumzeug angelegt war und die Pferdedecke auf dem Rücken lag, strahlte auch die Besitzerin.
Danach wurde das braune Pferd von Old Surehand für Sandro hergerichtet.
Parallel schlüpften wir in unsere Kostüme und Marlies kümmerte sich wie immer liebevoll um unser Erscheinungsbild.
Danach führten wir die Pferde auf das Plateau.
***
Lieber Sandro,
vielen lieben Dank für Deine Unterstützung, dass wir diese Filmszene nachstellen konnten!
Ich weiß, dass es Dir nicht leicht gefallen ist, umso mehr denke ich, werden Dich die Photos als Granger-Fan für immer entschädigen!
***
Nach den Pferdebildern stellten wir auch die restlichen Einstellungen von Old Surehand nach.
Mich zog es nochmals zu ´´More´´ und ich stieg erneut auf.
Es wurden noch ´´einige´´ Aufnahmen gemacht.
Ich gab dem Pferd einen leichten Druck und wir gingen das Plateau hoch in Richtung Tulove Grede.
Von dort ging es zurück,
dann bog ich links ab in den Weg, wo Winnetou mit dem toten Schwarzen Adler kommt.
Ich sah nur noch die Prärie und hörte die Pferdehufe …
Stolz wie ein Häuptling und voller Glücksgefühl ritt ich weiter …
Es fehlte nur noch der Sonnenuntergang …
So hätte es weitergehen können, aber die Rufe rissen mich aus meinen Gedanken …
Wir wendeten und ritten an der Plateaukante entlang.
Ich drehte ein letztes Mal und hielt an der Kante in der Mitte vom Plateau, um noch einige Aufnahmen zu ermöglichen.
Was ich aber nicht bemerkt hatte – es war eine Drohne über uns.
Wir sahen und hörten später auf dem Video,
wie das Pferd von der Drohne irritiert war
und einen Seitenschritt machte
und noch einen Seitenschritt machte
und noch einen machen wollte, aber mit dem rechten Hinterhuf keinen Halt mehr hatte.
Es gab einen allgemeinen Aufschrei …
Man dachte, dass wir den Abhang hinabstürzen,
aber der gute Iltschi rettete uns aus der Situation.
Für mich sah es auf dem Video gefährlicher aus, als auf dem Pferderücken.
Trotz des Zwischenfalls – dies war für mich einer der Höhepunkte auf dem Plateau in all den Jahren!
Ob Pierre auch so glücklich auf dem Pferderücken war?
***
Dieser Pferderitt war nicht geplant und auch nicht abgesprochen.
Es war eine spontane Aktion und mein persönlicher Abschied vom Pueblo-Plateau.
Wir waren in der Nachsaison da und der Parkplatz reichte jetzt schon nicht mehr.
So viele Gäste hatten wir noch nie gesehen.
Ich denke nächstes Jahr wird der Parkplatz vergrößert sein.
Dubrovnik kann nicht mehr alle Kreuzfahrtschiffe aufnehmen und so ankern jetzt einige Schiffe vor / in Zadar und bieten das Plateau als Tagesausflug an.
Es werden überall Steinpyramiden errichtet und das Loch mit dem Betonrest vom Totempfahl als Abfalleimer genutzt.
Zur Felsnadel führt ein Trampelpfad, der auch aufgeschüttet war, wo jetzt die Influencer posen …
Fehlt nur noch das Kassenhäuschen …
Hoffentlich täusche ich mich …
***
Wir brachten die Pferde zum Parkplatz und sattelten sie ab.
Wir zogen uns um und ich bezahlte die Pferde.
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Ich kehrte zu den Gästen zurück.
Ich teilte Ihnen meine Bedenken zwecks des Plateaus mit
und sagte Ihnen, sie sollten sich in Ruhe auf einen Stein setzten und alles nochmals mit diesem unzerstörten Blick genießen.
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Danach fuhren wir nach Obrovac und am Flussufer in der Caffe Bar Delfin genossen wir so manchen guten Tropfen.
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Zum Schluss fehlte noch der 3. Abschnitt.
Wir fuhren die Silbersee-Drehorte bis zur Autobahn an.
An der einen oder anderen Stelle gab es Diskussionen.
Es war ganz witzig, wenn man sich aus dem Kreis schlich und von außen die verschiedenen Meinungen hörte, obwohl man nur um paar Meter diskutierte.
Morgen würden wir die restlichen Drehorte auf der anderen Autobahnseite bis Starigrad besuchen.
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So fuhren wir zum Hotel zurück – mit einem glücklichen Veranstalter.
Die großen Programmpunkte hatten alle geklappt und das bei schönem Wetter.
Nach dem Abendessen trafen wir uns an der Bar, die immer um 23 Uhr unerbittlich schließt …
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Heute war unser letzter Ausflugstag und nach dem Frühstück ging es um 9:30 los.
Unser Ziel war uns bestens bekannt – Starigrad, wo wir 5 Jahre lang waren, bis das Hotel verkauft wurde.
Da alle bisherigen Programmpunkte geklappt hatten und es heute keine Pferde, keine Kostüme etc. gab, stieg ich erleichtert und befreit in den Bus.
Bei dem ´´Heimspiel´´ würde auch der Rest klappen.
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In den letzten Jahren hatte es einen Bauboom gegeben und dadurch hatte sich das Erscheinungsbild des Ortes stark verändert.
Unser Ziel war die ´´Olivenwiese´´ zwischen dem Hotel Alan und der Turmruine ´´Večka kula´´.
Hier war der Zweikampf Old Shatterhand und Fred Engel gedreht worden.
Neben dem Hotel Alan entstand ein großer moderner Supermarkt, wo wir parkten.
Die Wiese wird immer mehr zugebaut, aber wir konnten unsere Filmstellen noch aufsuchen.
Für so manch alten Scout gab es dann auch eine neue kurze Filmeinstellung:
Ellen Patterson versucht mit dem Pferd vor dem Colonel Brinkley zu fliehen …
Es war ein Kamerasprung von Grobnik Polje nach Starigrad (185Km).
Von den alten Olivenbäumen stehen nur noch zwei – der Rest wurde im Krieg verheizt.
Der eine Baum bzw. Ast könnte passen, wo Old Shatterhand mit dem Pferd eine Pause macht …
Die restlichen Einstellungen konnten wir sicher lokalisieren.
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Danach spazierten wir nach ´´Tusla´´.
Vor 13 Jahren bei meiner Geburtstagstour hatte ich noch einige ´´Überbleibsel´´ von Tusla gesehen.
Aber die Vegetation hatte zugenommen und es waren auch einige neue Häuser entstanden.
Den Postkutschen-Blick mit der kleinen Schlucht (Mala Paklenica) gibt es leider nicht mehr.
Ich erkannte nur noch die kleine Steinmauer hinter dem Saloon.
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Dort sprach uns ein Mann an und fragte was wir suchen.
Von Ihm erfuhr ich, dass die Besitzer vom Appartment Katarina verstorben seien.
Dies war immer unser Winterquartier gewesen.
Er erinnerte sich an die Zeit um 2004, wo Silverpit mit seinen Freunden noch mit Kostümen und Waffen durch Starigrad liefen.
Sie tranken die ganze Nacht bis zum Morgengrauen in den Lokalen so ´´manches´´ Pivo …
… diese Zeiten habe ich noch mitbekommen!
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Da die Mittagssonne stark brannte, wollten wir wie damals 2012 in Marasovic Rast machen.
Leider war die ´´Taverna Konoba´´ mittags noch geschlossen.
Wir hatten die Bilder von damals (2012 + 2014) vor Augen, aber dieses einmalige Flair einer anderen Zeit ist leider verschwunden.
Der Platz wurde asphaltiert, die alten Häuschen mit den Portalen verfallen zusehends.
Es entstanden Fußgängerwege und neue moderne Häuser, die teilweise wie Fremdkörper in der Landschaft wirken.
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So verbrachten wir beim ´´Dinko´´ unsere Mittagspause, wo wir ja schon öfters waren.
Es wurde gegessen, getrunken und gelacht.
Die Stimmung war ausgelassen und einigen gefiel es so gut, dass sie das restliche Ausflugsprogramm strichen.
Ihre allerletzten Kunas (2023 ist Euroumstellung) gaben sie beim Dinko aus.
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So ging ich mit der restlichen Gruppe in die große Schlucht (Velika Paklenica) des Nationalparks.
Dort erlebten wir eine Überraschung.
Laut Wetterbericht sollte heute Sturm und schlechtes Wetter sein, aber das Gegenteil war der Fall.
Aber anscheinend waren dadurch die anderen Gäste verschreckt worden und wir hatten die Schlucht allein.
Wir suchten alle Einstellungen vom ´´Silbersee´´ auf und schwelgten auch in Erinnerungen an die anderen Feste.
Aber auch in der Schlucht gab es Veränderungen.
Der Weg beim Surehand-Felsen war ja schon sehr glatt durch die vielen Besucher in all den Jahren.
Man hatte die glatt polierten Steine durch Neue ausgetauscht und eine dünne, feine Kiesschicht in der ganzen Schlucht verstreut.
Gleichzeitig geht jetzt durch die ganze Schlucht eine kniehohe Steinmauer mit Stahlseilen und einem Holzlauf.
Dadurch ist der direkte Weg ins Bachbett versperrt.
Vor den Kioskständen in den Röhren stehen jetzt überall Rattansessel und Tische.
Ob dies wirklich die Kletterer und Wanderer wollen?
Ganz zu schweigen von uns Winnetou-Fans …
Wer in die Schlucht bzw. in den Nationalpark geht, will doch die Natur genießen und nicht wie zuhause in seinem Garten sitzen!
Es ist der Lauf der Zeit, dass es Veränderungen gibt.
Ob diese aber sich wirklich positiv auswirken werden, wird die Zeit zeigen.
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Es ist nicht mehr so wie vor 10 Jahren …
Auch unsere Gäste (Pierre Brice, Mirko Boman, Emil, Vladimir Tadej und Gordana Zeitz-Ceko) von 2012 sind in der Zwischenzeit fast alle verstorben.
Hier ist ein Kapitel zu Ende gegangen …
Ich bin froh, dass ich in den vergangenen 18 Jahren, so manchen Drehort noch ursprünglich erleben durfte.
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Wir verließen den Nationalpark, gingen durch Marasovic und auf halber Strecke kam uns der Bus entgegen.
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Wir hatten wirklich die ganze Woche Glück mit dem Wetter.
Als wir auf die Autobahn fuhren, wurde der Himmel grauschwarz und es fing heftig an zu regnen.
Es wurde richtig dunkel, grau und trostlos wie im November …
Aber wir hatten die Sonne im Herzen und eine wunderbare Woche hinter uns.
Nach dem Abendessen versammelten wir uns zu einem Abschiedsgetränk und ließen das Fest ausklingen.
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In der Nacht hatte es sehr heftig geregnet.
Ein Adria-Tief sorgte für sintflutartige Niederschläge in Italien, Slowenien und Kroatien.
Stellenweise waren 400 Liter pro Quadratmeter gefallen.
Vor dem Frühstück sah ich einen freien überdachten Parkplatz direkt vor dem Eingang.
Sofort stellte ich das Auto um und konnte nun in aller Ruhe das Auto packen.
Wir hatten ein letztes gemeinsames Frühstück an unseren reservierten Tafeln.
Danach begann der große Abschied – die Woche war schon wieder vorüber – und jeder machte sich auf den Weg.
Einige fuhren nach Hause, einige blieben in Istrien, einige fuhren in den Süden (Gegend um Obrovac)
und einige mußten aber auch unterwegs eine Zwangspause einlegen, weil das Wetter so verrückt spielte.
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Als ich nach dem Frühstück zum Auto kam, stand dort eine amerikanische Reisegruppe und bestaunte mein Kanu.
Sie waren von meiner Bemalung begeistert.
Ich lenkte meinen ´´Iltschi´´ in Richtung Omis.
Im Landesinneren regnete es immer noch heftig.
Als ich durch den Tunnel ´´Sveti Rok´´ fuhr änderte sich die Situation schlagartig.
Der Niederschlag war vorbei und die Sonne schien, aber dafür blies die Bura sehr heftig.
Die offizielle Geschwindigkeit auf der Autobahn war auf 60km/h begrenzt.
Es wurde immer heftiger und der Sturm zerrte so heftig am Kanu, dass dies sich nun doch sichtbar auf dem Gepäckträger hin und her bewegte.
Ich hielt rechts an und brachte zusätzlich noch einige Gurte an.
Die Windkraft war so heftig, dass ich dachte, es wird der komplette Gepäckträger vom Autodach gerissen.
Manchmal sind die Fallwinde so stark, dass sogar die Autobahn gesperrt wird.
Ich rollte auf dem Standstreifen mit Warnblinkanlage sehr langsam mit einigen Stopps den Berg runter zur Tankstelle in Maslenica.
Dort erholte ich mich erstmal von diesem Schrecken und war froh, hier unten zu sein.
Ich hatte schon mal auf dieser Strecke erlebt, wie bei einem Auto die ganze Dachlast weggerissen wurde und alles quer über die Autobahn flog …
diese Bilder hatte ich während der Fahrt vor mir.
Schneeweiß im Gesicht, mit wackligen Knien und einem flauen Magen erholte ich mich von diesem Schrecken.
Mein Ziel war Omis – dort verbrachte ich noch ein paar schöne Urlaubstage.
Ich konnte erstmals in aller Ruhe die Drehorte an der Cetina aufsuchen und intensiver erforschen.
Mit Hilfe des Kanus erkundigte ich auch die Drehorte auf der anderen Uferseite.
Das Kanu glitt leise durch das Wasser und eröffnete einem einen völlig neuen Blickwinkel …
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FAZIT:
Was war das für eine außergewöhnliche Woche!
Wir besuchten den Norden, den Süden und das grüne Herz Kroatiens.
Wir hatten den Wettergott wieder auf unserer Seite – manche kennen Plitvice nur im Regen.
Alle Programmpunkte, die ich geplant hatte, wurden den Gästen auch geboten!
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Es wurden sehr viele Drehorte gezeigt.
Wir sahen den Film ´Der Schatz im Silbersee´´ an Pierre´s 1.Drehort / Drehtag auf Grossleinwand!
Wir durften nochmals in die gesperrte Schatzhöhle!!
Der Höhepunkt – nach 60 Jahren, die Kanufahrt auf dem Silbersee!!!
Dazu Old Shatterhand, Old Surehand und Winnetou auf Pferden …
und
eine Gedenkstunde an Marie Versini auf dem Pueblo-Plateau …
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Mein besonderer Dank gilt:
> dem Büro vom Nationalpark Plitvice
> den Damen von der Rezeption vom Hotel Jezero
> den Rangern
> dem Management des Nationalparks Plitvice
> allen Teilnehmern dieses Festes
Ohne Eure Hilfe hätte ich meine Ideen nicht verwirklichen können!
***
Vielen lieben Dank für Eure Hilfe, Eure Unterstützung und Euer Vertrauen!
Es hat mir viel Spaß gemacht, diese sehr familiäre, harmonische und rücksichtsvolle Gruppe
durch Kroatien zu führen.
Laut Euren Aussagen, war es eine Traumreise – mit erfüllten Träumen!
10 Jahre veranstalte ich jetzt diese Feste und würde mich über ein Wiedersehen im Jahr 2023 mit Euch sehr freuen!!!
Es geht zurück nach Biograd …
Ideen und Pläne habe ich schon …
Herzlichst Ulrich
***ULLITOURS***
Mein Fest – Fotoalbum:

Bildmaterial wurde von den Gästen zur Verfügung gestellt: Copyright Ullitours